Ausstellung im Saalbau
Die moderne Stadt wächst – in die Höhe und in die Breite. Mit der sozialen Sprengkraft, aber auch den Absurditäten, die aus diesen Prozessen resultieren, setzt sich Claudia von Funcke mit ihrer Ausstellung »Die gefaltete Stadt« auseinander, die bis zum 7. Oktober in der Galerie im Saalbau zu sehen ist. Die Ausstellung ist eine von drei Ausstellungen, die über eine Jury an Neuköllner Künstler vergeben werden.
»Das Thema der Ausstellung ist hoch aktuell«, sagte Kulturstadträtin Karin Korte bei der Eröffnung am 10. August. Anhaltendes Bevölkerungswachstum, Wohnungsknappheit und Gentrifizierung seien Probleme, mit denen Berlin und Neukölln tagtäglich zu kämpfen hätten. Die Schere zwischen Arm und Reich werde dabei immer größer.
»Städte sind Ausdruck von konstanter Bewegung im Wettstreit zwischen Wandel und Stabilität. Sie verändern sich permanent, erzählen von Konfrontationen und Widersprüchen«, erklärte Kuratorin Isabelle Stamm. Als reale Beispiele dienen der Künstlerin die Städte Berlin und London. Eine begehbare Videoinstallation und Fotografien werden ergänzt mit abstrakten »Raumfaltungen« aus Metall und Papier, die die Vielfältigkeit, Bewegung und Koexistenz in der Stadt zeigen. Neben Bildern von futuristischen Hochhäusern zeigen Wellblechobjekte die abstrahierte Form der oft temporären Behausung in Baucontainern, Slums oder Flüchtlingslagern.
Bilder aus dem Inneren eines Berliner Kaufhauses bieten, lediglich durch Spiegelungen hervorgerufen, einen ganz neuen Blick auf diese Art der Architektur.
Claudia von Funcke ist Bildhauerin und Fotografin. Nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste München war sie DAAD-Stipendiatin in London. Sie lebt und arbeitet heute in Berlin. Seit 2011 leitet sie den Projektraum FUNCK[]RAUM in Neukölln. Anfang des Jahres wurde sie mit dem Neuköllner Kunstpreis 2018 ausgezeichnet.
mr
Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Str. 141